Belastende Ereignisse rund um die Geburt lassen uns in einem atemlosen Vakuum zurück und bedürfen meist gezielter professioneller Hilfe, um verarbeitet werden zu können. Häufig handelt es sich dabei um mangelnde Information oder Kommunikation, um übergriffiges Verhalten oder Gewalterfahrungen während der Geburt, aber auch um Verlusterlebnisse wie Fehl- oder Totgeburten. Relevant für den Bedarf an Verarbeitung ist einzig das subjektive Erleben der Belastung.
Betroffenen wird häufig die eigene Wahrnehmung des Geburtserlebnisses abgesprochen. Außenstehende oder Personal bewerten die Geburt vielleicht sogar als „normal“. Doch in uns machen sich Gefühle von Leere und Taubheit, Ohnmacht, Wut und Hilflosigkeit, vielleicht sogar großer Traurigkeit und Schuld breit. Wenn die Geburt eines Kindes zu einem belastenden Ereignis geworden ist, wird viel zu häufig der Mantel des Schweigens darüber ausgebreitet. Dabei kann ein professionelles Geburtsnachsorgegespräch helfen, Belastungen zu lösen, Erlebtes zu integrieren und Kraft und Freude wieder zurück zu gewinnen.
Das professionelle Geburtsnachsorgegespräch nach T.I.R. dauert in etwa drei bis fünf Stunden und ist sowohl für die Mutter, die Begleitperson oder aber auch Fachpersonal eine Möglichkeit, das Ereignis auf strukturierter Ebene zu verarbeiten. Ziel ist es, einen sicheren Ort zu schaffen, in dem sich Belastungen lösen können.